Kunst auf Social Media: Ein Guide für Künstler:innen

Kunst und Social Media – eine neue Symbiose

Im digitalen Zeitalter sind Kunst und Social Media untrennbar miteinander verbunden. Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und Pinterest haben es Künstlern ermöglicht, ihre Werke einem globalen Publikum zugänglich zu machen und dabei eine neue Form der Interaktion und Vermarktung zu schaffen. In diesem Blog-Beitrag möchte ich die Auswirkungen von Social Media auf die Kunstwelt beleuchten und diskutieren, wie Künstler diese Plattformen nutzen können, um mehr Bekanntheit und Reichweite zu erlangen. Wir zeigen Dir, wie das funktionieren kann und erörtern in diesem Beitrag folgenden Fragen:

Wie Social Media die Kunstwelt verändert hat

Der Hashtag #art hat auf Instagram über eine Milliarde Beiträge. Der deutschsprachige Hashtag #kunst hat immerhin fast 20 Millionen Beiträge. 2017 startete das Städel Museum in Frankfurt anlässlich des 100. Geburtstags von Duchamps Ready-Made “Fountain” eine Aktion, bei der sich Besucher:innen auf dem stillen Örtchen fotografieren. Die Ergebnisse werden auf Instagram unter dem Hashtag #Fountain100 geteilt. Die National Gallery in London nutzt unterdessen das Twitter-Double Threads, um aus Kunstwerken, die die Einrichtung ausstellt, Memes zu machen. Über die Instagram Seite studierenden_kunstmarkt verkaufen Studierende renommierter Kunsthochschulen ihre Werke.

Die Demokratisierung der Kunst

Einer der bemerkenswertesten Effekte von Social Media auf die Kunstwelt ist die Demokratisierung der Kunst. Früher waren Galerien, Museen und private Sammler die Gatekeeper, die bestimmten, welche Kunstwerke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Heute kann jeder Künstler, unabhängig von seinem Hintergrund oder seiner geografischen Lage, seine Werke online teilen und ein Publikum finden.

Wie Du siehst, ist Social Media schon lange in der Kunstwelt angekommen. Nicht nur privat nutzen Kunstschaffende diverse Plattformen, sondern auch die großen Institutionen lassen sich immer wieder neue Aktionen einfallen, um die digitale Welt mit der analogen verschmelzen zu lassen. Dadurch gehen sie mit der Zeit und generieren mehr Aufmerksamkeit.

Darum brauchst du als Künstler Social Media

Plattformen wie Instagram bieten eine visuell orientierte Oberfläche, die sich perfekt für die Präsentation von Kunstwerken eignet. Künstler können ihre Arbeiten hochladen, mit Hashtags versehen und so eine breite Masse an Kunstliebhabern erreichen. Dies hat dazu geführt, dass viele Künstler, die sonst vielleicht im Verborgenen geblieben wären, nun internationale Anerkennung finden.

Direkte Interaktion mit dem Publikum

Social Media ermöglicht Künstlern eine direkte Interaktion mit ihrem Publikum. Kommentare, Likes und Direktnachrichten bieten eine unmittelbare Rückmeldung und eröffnen einen Dialog zwischen Künstler und Betrachter. Diese Form der Interaktion kann sowohl inspirierend als auch herausfordernd sein. Künstler erhalten wertvolles Feedback zu ihren Arbeiten und können gleichzeitig eine engere Bindung zu ihren Followern aufbauen.

Ein weiterer Vorteil dieser direkten Kommunikation ist die Möglichkeit, auf Trends und Wünsche des Publikums schnell zu reagieren. Künstler können beispielsweise Umfragen starten, um herauszufinden, welche Art von Kunst ihre Follower bevorzugen, und so ihre zukünftigen Projekte entsprechend anpassen.

Monetarisierungsmöglichkeiten

Social Media hat auch neue Wege der Monetarisierung für Künstler eröffnet. Neben traditionellen Verkäufen können Künstler über Plattformen wie Patreon oder Ko-fi direkte Unterstützung von ihren Fans erhalten. Diese Crowdfunding-Modelle ermöglichen es Künstlern, kontinuierlich finanzielle Unterstützung zu erhalten und gleichzeitig exklusive Inhalte oder Vorteile für ihre Unterstützer anzubieten.

Zudem haben einige Plattformen, wie Instagram, Funktionen eingeführt, die es Künstlern ermöglichen, ihre Werke direkt über die App zu verkaufen. Durch das Einbinden von Shops und E-Commerce-Tools wird der Verkaufsprozess nahtlos und benutzerfreundlich gestaltet.

Darauf solltest Du sonst noch achten:

  • Social SEO: Wenn Deine Posts bei relevanten Suchanfragen oder Themen auf Instagram und Co. gut platziert sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Usern entdeckt und geteilt werden. Durch Social SEO optimierte Posts sind darauf ausgerichtet, bestimmte Keywords, Hashtags und Inhalte zu enthalten, die von Nutzern in sozialen Medien gesucht werden. Dies verbessert die Chancen, dass Deine Inhalte in den Suchergebnissen der jeweiligen Plattformen angezeigt werden. Mehr dazu findest Du hier.
  • Analysiere die Performance Deiner Posts:
    Das ist genauso wichtig wie das Erstellen der Posts. Nur durch Analyse der Performance kannst Du Deine Strategie effektiv optimieren und erkennen, ob Deine Posts für die Zielgruppe relevant sind.

Die Social Media Strategie für Künstler

Nehmen wir mal, Du machst Dich neu als Künstler:in selbstständig und willst Social Media nutzen, um bekannter zu werden – was sind die ersten Schritte? Wie fängst Du an? Zunächst brauchst Du ein Konzept. Stelle Dir folgende Fragen:

  • Wie möchte ich mich präsentieren? Steht meine Kunst im Mittelpunkt oder zeige ich mich als Privatperson und Künstler:in?
  • Wer ist meine Zielgruppe?
  • Ist mein primäres Ziel der Verkauf von Produkten/Dienstleistungen oder möchte ich eher Reichweite generieren?
  • Wie viel Zeit kann und will ich in Social Media investieren?

All diese Fragen beeinflussen letzten Endes, wie, wo und was Du postest. Reels zum Beispiel werden Dir mehr Reichweite bringen, sind aber auch zeitaufwendiger zu drehen und zu schneiden als Storys oder Bildbeiträge.

Pro-Tipp: Nutze immer das gleiche Setting, um einen Wiedererkennungswert zu garantieren. 

Welche Plattform ist für Künstler:innen im Social Media passend?

Instagram, TikTok oder Facebook – welcher Kanal eignet sich als Künstler:in am besten? So pauschal kann man die Frage nicht beantworten. Hier ist eine kleine Übersicht, mit welcher Plattform, Du welche Ziele erreichst:

  • Instagram: Der Allrounder. Du kannst hier gezielt Produkte und Dienstleistungen verkaufen oder aber Dich und Deine Kunst durch verschiedene Bild- oder Videoformate präsentieren.
  • TikTok: Ein Booster für Deine Bekanntheit. Allerdings musst Du hier mehr Zeit investieren, um aufwendigere Videos zu produzieren und zu schneiden.
  • Facebook: Auf Facebook kannst Du vor allem Gruppen nutzen, um Deine Kunst direkt anzupreisen.
  • YouTube: Wenn Du Deiner Community kostenlose Inhalte zum Nachmachen bietest (Häkeln, Nähen, Stricken) ist YouTube die Plattform to go.
  • Pinterest: Der Underdog, denn die Plattform wird oft vergessen. Allerdings suchen die Menschen hier oft nach Inspiration. Du solltest also cool damit sein, dass Deine Kunst eventuell nachgemacht wird. Hier kannst Du aber auch zum Beispiel kostenlose Schnittmuster oder andere Anleitungen bereitstellen.
  • X: Nicht der beste Kanal für Künstler:innen. Wenn Du allerdings eine bereits bestehende Community hast, kannst Du hier Ausstellungstermine von Dir o. ä. bekannt geben.

Social Media Content-Ideen für Künstler

 

  • Filme dich bei der Erstellung Deiner Kunst und lege ein Voice-Over darüber, in dem Du die einzelnen Schritte erklärst. Alternativ kannst Du auch einfach Musik verwenden.
  • Zeige zunächst nur einen Ausschnitt oder (bei einem Gemälde) die Rückseite Deiner Kunst und enthülle erst nach und nach das fertige Werk. So steigt die Spannung und die Menschen schauen das Video bis zum Ende.
  • Poste ästhetische Bilder Deiner Kunst im Feed, damit User sofort einen Überblick über Deine Arbeit bekommen.
  • Zeige in Reels oder Storys Deinen Alltag hinter den Kulissen als Künstler:in.
  • Starte eine Challenge: Rufe Deine Follower dazu auf das gleiche Motiv, wie du zu malen oder Deine Vorlagen nachzumachen (zB. Häklen) und Dich dann auf den Ergebnissen zu markieren.

Hashtag-Vorschläge: 

eCommerce und Kunst: mehr Umsatz mit Social Media

Jetzt zur wichtigen Frage: Wie kannst Du mit Deiner Kunst auf Social Media Geld verdienen? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.

Zum einen kannst Du die Produkte dort direkt vertreiben. Nimm ästhetische Bilder oder Videos auf und vertreibe Deine Produkte entweder direkt auf Social Media oder leite Deine Follower an einen Online-Shop weiter.

Du kannst Dich aber auch als Künstler:in in Szene setzen. Zeig Deinen Followern Deinen Alltag und den Arbeitsprozess in authentischen Bildern und Videos. Damit wirst Du an Reichweite gewinnen und Deine Kunst über den zweiten Weg verkaufen. Oder Du steigst als Content-Creator ein und verdienst neben der Kunst etwas Geld mit Kooperationen.

Schließlich gibt es auch bei TikTok oder YouTube die Möglichkeit direkt durch Views, beziehungsweise Werbung, Geld zu verdienen. Dafür brauchst Du allerdings schon eine bestehende große Reichweite und spannenden Content, damit die Menschen am Ball bleiben.

Herausforderungen und Überlegungen

Trotz der vielen Vorteile bringt die Nutzung von Social Media auch Herausforderungen mit sich. Der ständige Druck, präsent und aktiv zu sein, kann für Künstler stressig sein. Der Vergleich mit anderen Künstlern und die Jagd nach Likes und Followern können zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen.

Zudem besteht die Gefahr, dass Künstler ihre kreative Integrität opfern, um den Algorithmen und Trends der Plattformen zu entsprechen. Es ist wichtig, dass Künstler eine Balance finden zwischen der Nutzung von Social Media als Werkzeug zur Förderung ihrer Kunst und der Bewahrung ihrer künstlerischen Authentizität.

Fazit

Social Media hat die Kunstwelt revolutioniert und bietet Künstlern unzählige Möglichkeiten zur Vernetzung, Interaktion und Monetarisierung. Es hat die Kunst demokratisiert und ermöglicht es Künstlern, ein globales Publikum zu erreichen und ihre Karrieren voranzutreiben. Gleichzeitig müssen Künstler achtsam sein, um die Herausforderungen und potenziellen Nachteile dieser Plattformen zu bewältigen.

Die Zukunft der Kunst in der digitalen Ära sieht vielversprechend aus. Mit der richtigen Balance und einem klaren Fokus auf ihre kreative Vision können Künstler die Vorteile von Social Media nutzen, um ihre Kunst zu fördern und neue Höhen zu erreichen.

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